(c) Andrea Wagner
 

Inkleweben

Das Weben am Inkle-Loom

Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich am Inkle-Loom gewebte Bänder strukturell nicht von kamm- bzw. litzengewebten Bändern. Bei beiden Varianten entsteht ein Kettrips und ebenso ist bei beiden Arten gemustertes Weben möglich.

Wer aber wie ich bereits einen Rahmen zum Brettchenweben besitzt oder den oft zum Brettchenweben verwendeten Ashford Inkle-Loom, sollte ruhig mal das Bandweben ohne Kamm und bewegliche Litze ausprobieren. Es bietet einige Vorteile:
- keine Spreizung des Gewebes, was schönere Ränder ergibt
- man kann mit deutlich mehr Fäden arbeiten als beim Kamm
- es ist ein Endloseinzug möglich
- dadurch kann man die Bandlänge maximal ausnutzen ohne Material in Knoten zu verlieren

Zum Inkle-Weben benötigt man:
-stabiles möglichst fusselfreies Garn für die Litzen (z.B. dickeres Baumwollhäkelgarn)
-Webgarn für Kette und Schuss
-ggf. Webschiffchen
-Schere
-Webpatrone

Nun zur Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Herstellung der Litzen
2. Beziehen des Rahmens
3. Weben

1. Herstellung der Litzen

Entsprechend der Mustervorlage stellen wir die gewünschte Anzahl Litzen her (in diesem Fall sieben).
Dazu knoten wir ein Stück Baumwollfaden um zwei Stäbe des Rahmens. Diese Litze sollte nicht zu klein sein, damit das Fach später eine angenehme Größe hat.

 

 

 

2. Beziehen des Rahmens

Der Rahmen kann beim Inkle-Weaving endlos bezogen werden, was nicht nur sofortige Ordnung in der Kette, sondern auch möglichst geringen Garnverbrauch zur Folge hat.

Bezogen wird hier übungshalber das gleiche Muster wie beim Kammweben:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Li

 

Li

 

Li

 

Li

 

Li

 

Li

 

Li

 

Hier sind diejenigen Fäden gekennzeichnet, für die eine Litze (Li) benötigt wird.

Im Gegensatz zum Kammweben, bei dem es egal ist, ob in Loch oder Schlitz begonnen wird, wird beim Inkle-Weben immer mit einem Faden ohne Litze begonnen.

Die Kettfäden laufen über verschiedene Stäbe des Webrahmens, je nachdem, ob sie durch eine Litze geführt werden oder nicht.
Die unteren Fäden sind die ohne, die oberen diejenigen mit Litze.

Im Gegensatz zum Kammweben kann hier die Kette endlos eingezogen werden. Das geht ähnlich wie beim Brettchenweben, nur dass man einen Faden gleichzeitig vewendet. Je nach Verlauf wird der Faden ohne Litze untenherum geführt oder obenherum. Dabei wird gleichzeitig die Litze zuerst auf den unteren Holmen gezogen, um den Kettfaden gelegt und anschließend wieder auf den unteren Holmen zurückgeführt.

Gewebt wird nun, indem man die unteren Fäden mit der Hand hinter den Litzen nach oben drückt und in das vorne entstehende Fach den Schuss einlegt.
Anschließend lässt man die Fäden los und das andere Fach öffnet sich. Dort hinein kommt der nächste Schuss.