Brettchen- und Bandweben:
Collingwood, Peter: The Techniques of Tablet Weaving. Robin & Russ Handweavers Inc., ISBN 1-56659-055-8, 320 Seiten. Die “Bibel” für Brettchenweber. Es gibt keine Technik, die nicht besprochen wird. Dazu kommen viele Abbildungen und Erläuterungen zu traditionellen Bändern. Dennoch ist das Buch eher ein Werk zur Technik. Muster gibt es so gut wie keine, aber dafür einen erschöpfenden Überblick was alles mit Brettchen möglich ist.
Crockett, Candace: Weben mit Brettchen.Verlag Paul Haupt, Bern. Mit dem Buch habe ich mir die Brettchenweberei beigebracht. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung begleitet den/die AnfängerIn zum ersten Band in Schnurbindung mit den einfachsten Webutensilien. Erst bei erweiterten Techniken (ca. ab Widderhorn oder Doubleface) empfehlen sich dann zusätzliche Anleitungen, da Crockett hier nur die Oberfläche der weiteren Möglichkeiten des Brettchenwebens ankratzt. Wer das relativ teure Buch kauft, bekommt dazu 20 Brettchen, so dass man eigentlich nur noch Garn und Gürtel zum Loslegen braucht.
Epen, Marijke van: Special Tablet Weaves. De Kaart Publications Gelselaar, Second revised English edition 2000, 39 Seiten Sehr schönes spiralgebundenes Buch mit Einführungen in die Webtechniken der Sulawesi (Indonesien) sowie zahlreiche Muster. Wie auch ihre übrigen Bücher ist es über die Weberin selbst zu beziehen.
Epen, Marijke van: The Unknown Tablet Weaving. De Kaart Publications Gelselaar, 2002, 191 Seiten Das Buch besitze ich (noch) nicht - es geht hier aber auch um südamerikanische Muster, die u.a. auch mit Brettchen gewebt werden können.
Epen, Marijke van: Werkschriften. De Kaart Publications Gelselaar, 1999- Die insgesamt 7 spiralgebundenenWerkschriften umfassen Musterbriefe zu Stippengewebe, Bandweberei und anderem mit Anleitungen in Niederländisch und Englisch. Genaue Inhalte und die Möglichkeit zu bestellen findet ihr auf Marijkes Seite.
Hansen, Egon: Tablet Weaving. Dieses Buch - original auf dänisch, aber auch in englisch erhältlich - konzentriert sich auf Originalbänder des frühen Mittelalters in Nordeuropa und deren Rekonstruktion. Zwar gibt es auch eine Einführung in die Technik des Brettchenwebens, aber trotzdem ist das Buch mehr für fortgeschrittene Weber/innen geeignet. Die Musterbriefe sind zwar logisch, aber unterscheiden sich trotzdem immens von der üblichen Schreibweise und sind schwer leserlich. Die Bänder werden hinsichtlich Material und Webtechnik sorgfältig in einem Katalog- und einem Musterteil besprochen, allerdings fehlt überall eine Datierung der Stücke, so dass man gezwungen ist, weitere Literatur hinzuzuziehen.
Hendrickson, Linda: Please Weave a Message. Eigenverlag 2003. Wer schon immer mal Worte auf Bänder weben wollte, findet in diesem spiralgebundenen Buch mehrere Schriften, die Hendrickson mit Hilfe einer Calligraphin zusammengestellt hat von der frühen Unziale bis hin zum nüchternen Arial. Hinzu kommen allgemeine Tipps zum Weben und zum Errechnen der ungefähren Bandlänge eines Wortes. Leider fehlen Großbuchstaben (außer Majuskelschrift) und Zahlen. Zu beziehen ist das Buch über die Autorin selber.
Rottenbacher, Elfriede: Bunte Bänder handgewebt. Leopold Stocker Verlag, Graz, Stuttgart 2001. ISBN 3-7020-0925-6, 96 Seiten Sehr preisgünstig, aber fürs Brettchenweben zu oberflächlich. Dafür gibts aber eine gute Einführung ins Kammweben.
Snow, Marjorie & William: Brettchenweben. Hörnemann Verlag, Bonn, 1977 (engl. Ausgabe 1973) Das Buch ist nicht mehr erhältlich, aber ich habe es in einer Stadtbücherei ausgegraben. Es gibt gute Webvorschläge und hübsche Muster für ägyptische Diagonale sowie Anleitungen zu Webrahmen. Gewöhnungsbedürftig war für mich die Bezeichnung der Einzugsrichtung.
Spies, Nancy: Ecclesiastical Pomp and Aristocratic Circumstance. Arelate Studio Jarrettsville (Maryland), ISBN 0-615-11681-7, 315 Seiten Das Buch besitze ich endlich *freu*. Es ist mehr oder weniger ein “Must-have” für diejenigen, die sich mit historischen broschierten Borten auseinandersetzen wollen und zeigt eine ausführliche, wissenschaftlich fundierte sowie bebilderte Einleitung sowie eine Fülle an Musterbriefen nach historischen Funden. Hinzu kommt ein großes Literatur- und Quellenverzeichnis, an dem deutlich wird, dass auch Spies nur eine Auswahl treffen konnte und man durch Suchen auf weitere broschierte Stücke stoßen kann. In Deutschland kann man das Buch sowie die folgenden 2 Veröffentlichungen über vs-books beziehen.
Spies, Nancy: Here be Wyverns. Arelate Studio Jarrettsville (Maryland), 2002, ISBN 0-9718960-0-3, 192 Seiten Für Mustersuchende eine wirklich gelungene Ergänzung. Während einige Muster hervorragend fürs Weben und insbesondere fürs Broschieren geeignet sind, gibt es aber auch Motive, die sich besser in anderen Handarbeits- und Handwerkstechniken umsetzen lassen. Die Motive sind nach Zählmusterschema aufgesetzt, aber beschränken sich beim Sticken durchaus nicht auf den Kreuzstich.
Spies, Nancy; Bargmann, Ute: Anna Neuper's Modelbuch. Arelate Studio Jarrettsville (Maryland), ISBN 0-9718960-1-1, 56 Seiten Auch hier gibt es Musterbriefe umgearbeitet nach einer Handschrift. Die Muster in dem Modelbuch ähneln sich untereinander sehr stark. Dies ist zwar schön für einen formal einheitlichen Look, aber zu eintönig, um wirklich vielfältig broschieren zu können. Wie auch mit dem ersten Buch kann man die Vorlagen auch zum Sticken, Perlenweben usw. verwenden (ist dann zwar nicht mehr historisch korrekt, aber kreativ *g*)
Tacker, Harold & Sylvia: Band Weaving- The Techniques, Looms, and Uses for Woven Bands. Studio Vista, London, 1974, ISBN 0 289 70646 7 Das Buch war ein Glücksfund in einem Glasgower Second Hand Buchladen. Ich glaube nicht, dass es noch erhältlich ist. Es zeigt verschiedene Varianten der Bandweberei vom einfachen Fingerweben, über Inkle-Weberei und Brettchenweberei mit Anleitungen und Mustern. Die Projektvorschläge sind eher 70er-Style und trotz der aktuellen Retro-Welle nicht wirklich brauchbar.
Staudigel, Otfried: Zauber des Brettchenwebens. Ein Standardwerk sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Staudigel gibt eine Einführung ins Weben - vor allem dem Weben mit Bandwebrahmen - und zahlreiche Mustervorschläge für Doubleface und Schnurbindung. Gut ist, dass die sonst vernachlässigten Techniken Doubleface und Köper intensiv besprochen werden.
Naalbinding, Sprang, Pflanzenfärben uvm:
Abrahamsson, Tine: Sprang - Een oude vlechttechnik. Cantecleer bv., de Bilt, 1977, ISBN 90-213-1346-4 Ein kleines Büchlein, das einen guten Einstieg in Sprang liefert. Leider in Niederländisch, so dass ich mich nur auf Bilder verlassen konnte. Eigentlich handelt es sich hier um eine Übersetzung des dänischen Originalbuches “Sprang” (1975)
Benns, Elizabeth, Gina Barrett: Tak V Bowes Departed. A 15th Century Braiding Manual Examined. Soper Lane, 2007. Ein umfassendes Buch über das Fingerschlaufenflechten (Fingerloop), das nicht nur eine Originalhandschrift untersucht und transkribiert, sondern sie auch brauchbar zum Nacharbeiten präsentiert.
Collingwood, Peter: The Techniques of Sprang - Plaiting on Stretched Threads. Design Books, New York, 1999 (2. Auflage, 1. in Paperback), ISBN 1-55821-930-7 Das wohl umfassendste Buch zur Sprangtechnik. Hier wird meines Erachtens keine Variante von Sprang ausgelassen. Von einem kurzen fundgeschichtlichen und forschungsgeschichtlichen Abriss geht es zur Grundanleitung und weiter in immer komplexere Kunstgriffe. Wer das Buch komplett durcharbeitet, kann sich zumindest fortgeschritten nennen.
E. Sievertsz van Reesema: Egyptisch Vlechtwerk. Amsterdam, o.D. Ich habe das Buch in den Online Weaving Resources heruntergeladen. Es ist ein recht altes Buch und zeigt einen der ersten Gehversuche der Rekonstruktion alter Textiltechnik. Leider ist es in Niederländisch, so dass mir eher die zahlreichen Bilder hoffentlich weiter helfen.
Fischer, Dorothea: Wolle und Seide mit Naturstoffen färben. AT Verlag, Aarau, 1999, ISBN 3-65502-642-4 Ein wunderschönes Buch, das sich dem Färben mit Pflanzen widmet. Die Autorin zeigt ihren autodidaktischen Weg zum Färben und zeigt neben gut nachvollziehbaren Rezepten eine ausführliche Beschreibung von Pflanzen, tierischen Fasern sowie Färbechemikalien. Besonders gut ist die ökologisch sinnvolle Herangehensweise in Art der Chemikalienverwendung sowie des Umgangs mit Wasser und Färbedrogen.
Historische Untersuchungen und Rekonstruktionen:
Banck-Burgess, Johanna: Hochdorf IV. Die Textilfunde aus dem späthallstattzeitichen Fürstengrab von Eberdingen-Hochdorf (Kreis Ludwigsburg) und weitere Grabtextilien aus hallstatt- und latènezeitlichen Kulturgruppen. Mit Beiträgen von Lise Ræder Knudsen, Karlheinz Mann, Penelope Walton Rogers, Werner Hübner.Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 70. Stuttgart: Theiss 1999 - ISBN 3-8062-1453-0
Biel, Jörg (Hrsg.): Experiment Hochdorf - Keltische Handwerkskunst wiederbelebt. Mit Beiträgen von Johanna Banck, Jörg Biel, Rolf Fetzner, Hermann Kretschmer, Gerhard Längerer, Susanne Offenbach, Hans-Peter Stika und Fotos von Rose Hajdu. Schriften des Keltenmuseums Hochdorf, 1. Stuttgart 1996
Bichler, Peter u.a.: Hallstatt Textiles. Technical Analysis, Scientific Investigation and Experiment on Iron Age Textiles. BAR International Series 1351, London, 2005. Der Titel sagt im Prinzip schon alles.
Böttcher, Gudrun: Nadelbindung - Bilanz mehrjähriger Textiluntersuchung im Rahmen der “Experimentellen Archäologie”. in: Experimentelle Archäologie - Bilanz 2001, Isensee-Verlag, Oldenburg, 2002. S.55-64 Über die Untersuchung nadelgebundener Originale, Analyse von Technik und Material sowie Nacharbeiten.
Geijer, Agnes: Birka III - Die Textilfunde. Uppsala, 1938. In dem leider nur noch antiquarisch erhältlichen Buch werden die in Birka gefundenen Textilien hinsichtlich ihres Materials und ihrer Fertigung ausgiebig untersucht. Trotz seines Alters ist das Buch eine gute Quelle für skandinavische Textilien des 9. und 10. Jahrhunderts.
Göttke-Krogmann, Bettina: Der Prachtmantel aus dem Vehnemoor. in: Experimentelle Archäologie - Bilanz 2001, Isensee-Verlag, Oldenburg, 2002. S.33-44 Ein Artikel über die experimentelle Rekonstruktion des Prachtmantels.
Jaacks, G., Klaus Tidow: Archäologische Textilfunde - Archaeological Textiles: Textilsymposium Neumünster 4.-7.5.1993. NESAT V. Textilmuseum, Neumünster, 1994. Ein sehr schöner Tagungsband mit vielen verschiedenen Artikeln über Textilien, Textilfunde und Rekonstruktionsarbeiten.
Schlabow, Karl: Gewebe und Gewand zur Bronzezeit. Veröffentlichungen des Fördervereins Textilmuseum Neumünster e.V., Heft 3, Neumünster, 1962 Männer- und Frauenkleidung der Bronzezeit. Aufgrund des Alters auch kritisch lesen, die Forschung ist ggf. schon weiter.
Schlabow, Karl: Der Thorsberger Prachtmantel.Schlüssel zum altgermanischen Webstuhl. Veröffentlichungen des Fördervereins Textilmuseum Neumünster e.V., Heft 5, Neumünster, 1965 Analyse und Rekonstruktion des Thorsberger Prachtmantels.
Schlabow, Karl: Trachten der Eisenzeit. Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Wegweiser durch die Sammlung, Heft 5, Neumünster, 1967. Kleine Übersicht über Männer- und Frauenkleidung der Eisenzeit. Aufgrund des Alters auch kritisch hinsichtlich neueren Forschungsstandes zu lesen.
Hier wird noch einiges erweitert werden, aber ich möchte erst einmal selbst die betreffenden Artikel/Schriften in der Hand gehabt haben.
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