(c) Andrea Wagner
 

Abschluss

Wenn man sein fertiges Band nicht als Borte an ein Gewand oder andere Dinge machen möchte, sondern gerne als z.B. Gürtel tragen möchte, stellt sich die Frage nach einem besonderen Abschluss. Die Enden eines brettchen- oder kammgewebten Bandes können auf verschiedenste Arten gearbeitet werden. Einige möchte ich vorstellen und ich freue mich immer wieder über neue Ideen.

1. Fransen

Die einfachste Version sind Fransen. Alle Fäden werden auf gleiche Länge gebracht und fertig. Damit sich das Band an den Ecken nicht aufdröselt (passiert bei Fransen unter 2cm Länge), empfehle ich, die letzten Webreihen durch Kett- oder Saumstich zu fixieren. Die Fransen sollten weder zu kurz noch zu lang sein. Zu kurze Fransen können zum Auflösen der Bandenden führen; zu lange Fransen verheddern sich untereinander und sehen durcheinander aus. Die Ideallänge würde ich zwischen 1,5cm und 3cm ansiedeln. Praktisch ist, dass man sich hier nicht über übermäßige Arbeit ärgert, wenn das Teil doch als Borte ans Gewand soll.

Fransen

2. Zopf

Die wohl zweiteinfachste Variante ist ein normaler dreisträngiger Zopf. Man nimmt alle Fäden und macht einen dicken Zopf draus. Nachteil ist, dass der Zopf relativ dick ist und im Vergleich zum Band klobig wirkt. Schöner sind mehrere kleine Zöpfe.
Interessant wären auch etwas kompliziertere Zöpfe aus 4 und mehr Strängen.

 

3. Quaste

Man nimmt alle Endfäden, die schon minimum 7 cm lang sein sollten und umwickelt sie ordentlich mit einem neuen Faden. Dabei gibts einen kleinen Trick, wie die Enden ohne Knoten unter der Wicklung verschwinden lassen kann. Anschließend werden Fäden auf gleiche Länge gebracht (nicht vorher!). Die Methode geht fix. Man kann auch mehrere kleine Quasten machen.

 

4. Kordeln

Kordeln sind eine schöne Abwechslung. Dazu nimmt man immer die 4 Fäden eines Brettchens (oder 8 von 2 oder wie ihr wollt), dreht sie fest zusammen und hält die Spannung. Mit den 4 Fäden des Nachbarbrettchens macht man das gleiche und verkordelt dann die beiden Stränge. Ich empfehle mehrere kleine Kordeln statt einer dicken.

Kordeln

5. Knoten

Man kann die Endfäden auch umknoten. Einmal eignet sich dazu der sogenannte halbe Schlag, der vielleicht von den geknoteten Haarsträhnen bekannt ist. Sieht aus wie ein bunter Rastazopf, ist rund im Querschnitt und ein wenig steif.
Ein anderer Knoten ist der Weberknoten. Dabei werden zwei Fäden um einen Strang Fäden geknotet. Der Querschnitt ist oval und auf den Flachseiten bilden die verknoteten Fäden eine Art V-Muster. Der Knoten an sich ist schon recht hübsch und man kann damit auch ganze Träger oder Halter machen (aber nur, wenn man die nicht auch webt ;-) )

 

6. Makramée

Eigentlich handelt es sich hierbei ebenfalls um Knoterei, aber um eine Klasse höher. So kann man schöne netzartige Knotenenden machen oder gar noch ein Muster reinknoten. Dieser Abschluss ist sicherlich der aufwendigste und erfordert einige Übung. Dafür macht er aber auch was her.

 

7. Bandverschmälerung

Man verschmälert das Band, indem man nach und nach Kettfäden herausschneidet. Dadurch wird das Band allmählich schmaler und läuft zu einer Spitze aus. Dies sieht besonders elegant aus, wenn das Band als Gürtel verwendet werden soll. In meinem Beispiel habe ich von außen nach innen alle 2 Drehungen die äußeren Musterfäden herausgeschnitten und zusammen mit dem Schuss eingelegt (die rechten nach links und die linken nach rechts). Die Randbrettchen blieben bis zum Schluss stehen. Anschließend habe ich die überstehenden Fäden bis auf die Randbrettchenfäden abgeschnitten. Über die Restfäden habe ich einen Weberknoten geknüpft. Leider habe ich es verpasst, das Ergebnis zu fotografieren, bevor ihn Racaire im Austausch für einen hervorragendend bestickten Almosenbeutel erhielt.

Verschmälerung

8. Gürtelenden

Die Enden werden wie ein Gürtel gestaltet, indem man ein Ende um die Schnalle oder Schlaufe aus Metall, Holz, Bein usw. näht. Das andere Ende kann entweder nach den oben genannten Methoden gearbeitet werden oder man näht dort eine Gürtelzunge aus Metall, Holz, Bein usw. an.

 

9. Haken und Ösen

Will man keine baumelnden Enden haben oder bei einem besonders breiten Gürtel einen Miedereffekt erzielen, eignet sich eine Anbringung von Haken und Ösen. Dafür näht man am besten zuerst die Enden des Bandes rollenförmig ein und bringt dann die Haken und Ösen in regelmäßigen Abständen an. Man kann auch nur Ösen verwenden und die Enden schnüren wie Schuhe, Mieder usw. In meinem Beispiel habe ich das bei einem Freundschaftsband gemacht. Haken und Öse sind mit ihren Enden durch das Band gesteckt worden und dieses wurde anschließend umgenäht.

Haken & Ösen