(c) Andrea Wagner
 

Diagonale & Co

Diagonal-Muster
Diagonal-Muster sind in Musterbildung und Gestaltungsvielfalt sehr vielfältig. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit diagonalen Linien zu weben und einen fast unerschöpflichen Vorrat an Mustern. Das Weben in Diagonal-Mustern ist ein idealer Einstieg in kompliziertere Zweifarb-Webtechniken wie beispielsweise Doubleface und Köper. Zudem sehen diese Bänder immer gut aus, selbst wenn mal ein Fehler passiert.
Diagonalmuster können mit 2-4 Farben pro Brettchen gestaltet werden.

“Ägyptische” Diagonale
Die sogenannten “Ägyptischen Diagonalen” sind im Musterteil (meist) zweifarbige Bänder, die in kontrastierenden Farben eingezogen sind. Man bezeichnet sie immer noch als ägyptische Diagonale, weil man früher fälschlicherweise davon ausging, dass die diagonalgemusterten Gürtel Altägyptens brettchengewebt waren. Inzwischen ist diese Theorie wiederlegt, aber der Name blieb.

Band2

Diagonalen-Varianten, Baumwolle Nr.10
gewebt 2001

Diagonalen-Varianten nach Mustervorlagen von Birgit Römer,
Baumwolle Nr.10
gewebt 2002

Band5

Zopf klein

Zopfmuster, Baumwolle Nr.10
gewebt Oktober 2003 auf dem Schwarzwald-Webertreffen
Das Muster ist Teil eines Übungsbandes für verschiedene Zweifarb-Techniken

Zopfmuster dreifarbig, Leinen Nm 10/2
gewebt Juni 2004 auf dem Markt in Worms-Pfeddersheim
Mit hier zu sehen ist eine Wendestelle, da das Zopfmuster verzwirnend ist.

Zopf groß
Kekomäki Kaukola

Diagonalmuster nach Fund in Kaukola/Finnland
Leinen Nm10/2
gewebt August 2004
Das Muster findet sich im Buch “Brikvävning” von Egon Hansen. Da ich dieses Buch damals noch nicht besaß, habe ich das Muster von Fotos von bereits nachgewebten Bändern rekonstruiert. Die Anordnung der Streifen im Randbereich ist meine eigene Vorstellung.

Diagonalmuster mit Varianten
Leinen Nm10/2
gewebt September 2004
Ein weiteres Beispiel für die Vielfältigkeit dieses einfachen Einzugs.

Diagonalenvarianten

schmale Diagonale

Diagonalenmuster mit “engen” Diagonalen
Seide Nm11 - Schappseide und Realseide
gewebt November 2005
Dieses Muster habe ich aus einem Musterteil aus einem Band von Guntram isoliert und neu kombiniert. Den Webbrief gibts in der Musterabteilung.
Aus dem Einzug kann man aber noch mehr machen. Klickt auf das Bild und seht einige Varianten mit anderen Diagonalen und Flottierungen, die durch Herumspielen entstanden sind.

Finnisches Muster aus dem Buch Brettchchenweben von Snow
Leinen Nm10/2
gewebt in Fischbach 2006
Ich nenne es Schildkrötenmuster, weil die Musterabschnitte von weitem aussehen wie Panzer mit 4 Füßen.
Abgesehen von dem Buch gibts das Muster auch auf der Seite von Steinmaus.

 

Kivrim/3-1-Einzug
Kivrim ist eine andere Diagonalen-Technik, die statt einer 2-2-Verteilung der kontrastierenden Farben im Mittelteil mit einer 1-3-Verteilung arbeitet. Das bedeutet, dass 3 Fäden in der einen und 1 Faden in der anderen Farbe eingezogen werden.
Es sind auch dreifarbige Einzüge möglich, mit denen man interessante Akzente setzen kann.

Kivrimgürtel

Ein Gürtel mit Kivrim-Mustern nach Guido Gehlhaar, Schappseide Nm.11
gewebt Januar 2004
Da der Kunde eine Breite von 4cm wünschte, musste ich das Band von 42 auf 56 Brettchen erweitern und habe entsprechend auch die Muster vergrößert.
Für Details das Bild anklicken.

Muster einer Altartuchborte aus Halberstadt aus 13. Jh., Schappseide grün, Realseide gelb Nm11
gewebt Februar 2004
Die Farben sind von mir selbst gewählt. Leider weiß ich nichts über die Farbgebung und das Material der Originalborte.

Halberstadt
Shadow Weave

Shadow-Weave nach einer Anleitung von Eckard Gartz, Leinen Nm 10/2
gewebt April/Mai 2004
Auch wenn ich unter Kivrim einen zweifarbigen Einzug verstehe, ordne ich das Muster hier ein, da man statt der mittelbraunen Fäden auch zwei naturfarbene Fäden nehmen könnte und somit wieder der 3-1-Einzug bestünde.

Der Klassiker unter den 3-1-Mustern, das sogenannte “Birkamuster”, Schappseide Nm11
gewebt Sommer 2006
Ein schönes, ursprünglich broschiertes Muster, das von Carolin Priest-Dorman in diese Technik umgesetzt wurde. Diese Art von Muster taucht nicht nur bei Bändern in Birka auf, sondern auch auf anderen mittelalterlichen Bändern.

Birka-Einzugsmuster
Roger II

Umwandlung eines broschierten Bandes in die 3-1-Technik. Das Original war am Mantel von Roger II von Sizilien und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Vorlage war ein Musterbrief in Nancy Spies’ Ecclesiastical Pomp.
Realseide Nm11 von Schmetz
gewebt Mai-Juli 2007
Für die Hochzeit von Sandra und Alex habe ich insgesamt 10 Meter in 2 verschiedenen Farbkombinationen gewebt.
Das Muster findet sich bei Babette im Webbriefeditor bei den Kivrim-Mustern (“RogerII”)

Flottierungs-Technik (manchmal nach den bekanntesten Funden auch “Snartemo”-Technik genannt)
Bei diesen drei- bis vierfarbigen Bändern liegen Diagonale zugrunde, wobei aber das Muster - die dickeren Linien - durch flottierende Fäden erzeugt werden. Flottieren bedeutet, dass ein Faden mehrere Brettchendrehungen unverwebt auf der Oberfläche des Bandes bleibt. Dies erreicht man durch einmalige Hin- und Rückbewegungen der Brettchen.

Erster Gehversuch in Flottierungstechnik nach Muster auf Phiala’s String Pages,
Leinen Nm 10/2
gewebt 2003

Flottierungsübung